Die in Katwijk geborene Niederländerin Dini Thomsen war seit 1989 eng mit Kleve verbunden. Sie verstarb nun am 28.Mai 2021 im Alter von 77 Jahren in Huisberden.

Im Frühjahr 1989 bezog sie – nach Stationen in Leiden, Den Haag und Bochum - ihr Atelier im Obergeschoss der ehemaligen Bensdorp-Fabrik in Kleve. Fortan beteiligte sich die Malerin, die sich ab 1990 auch immer stärker mit Objekten und Installationen beschäftigte, bei der Jahresausstellung des Niederrheinischen Künstlerbundes sowie beim Salon der Künstler im Städtischen Museum Haus Koekkoek und im Museum Kurhaus Kleve. Einzelausstellungen in diesen wie auch in vielen anderen Museen und Galerien dokumen- tieren ihren künstlerischen Werdegang: ...Pe- tersburger Hängung... Vogelfrei... Crossing Borders... Shelter... Behausungen... Weltlabor... , so lauten die Titel einiger Arbeiten, denen man auf der Homepage der Künstlerin nachspüren kann: http://www.dini-thomsen.de

 

Dini Thomsen war seit 1993 auch Mitglied des Freundeskreises und unterstützte diesen durch ihre künstlerischen Arbeiten – so zum Beispiel 2017 durch die Beteiligung an der Aktion KunstStück für Koekkoek – um den Erwerb eines Werkes von B.C. Koekkoek zu ermöglichen.

 

Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit war sie seit 1994, also von der ersten Stunde an, programmatische Aktivistin im und für das Künstler-Labor ArToll. „Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie Künstler und Studenten, die in den ArToll-Räumen arbeiten, mit (...) Grenzen umgehen, wie Grenzen in der künstlerischen Auseinandersetzung beginnen, sich aufzulösen.“ (D. Thomsen im Klever Wochenblatt, 11.08.2004)

 

Ihr künstlerischer Umgang mit Grenzen zeigte sich auch in ihrer Rolle im deutsch-niederländischen Kulturraum, sei es als Koordinatorin und Künstlerin bei gemeinsamen Kunstprojekten wie zum 425-jährigen Jubiläum von Schenkenschanz – bei der Künstler aus der Region Nijmegen (Art.Crumbles) mit niederrheinischen Künstlern zusammenarbeiteten – oder als Kunstschaffende in Projekten wie Kunst van het Geloven/Boxmeer (NL). Auf den Punkt gebracht wurde diese Rolle des Grenzgängerseins durch ihre Installati- onen und deren Titel (siehe oben) wie auch den lapidaren Hinweis „Dini Thomsen (D)“.

Die Spuren der Künstlerin und die Erinnerungen an den liebenswürdigen Menschen Dini Thomsen werden bleiben.

 

Hubert Wanders