Hanns Lamers - Jahresschnitte

Jahresschnitte

Zum Jahreswechsel gestaltete Hanns Lamers ab 1947 Holzschnitte, die seine Hoffnung und seinen Wunsch nach Frieden ausdrückten. Zwei Weltkriege haben ihn geprägt. In den Ersten Weltkrieg zog er als Zwanzigjähriger und mit 42 musste er nochmals Soldat werden, sechs Jahre lang. Mit einem Hörschaden kam er 1945 aus Russland zurück.

In den ersten Jahren prägen christliche Themen diese Jahresschnitte: die Heilige Familie (1947), die Heiligen Christophorus (1948) und Martin (1949), Hirten auf dem Feld (1950/51), die Heiligen Drei Könige (1951/52). Später ergänzt Hanns Lamers die Flucht nach Ägypten (1954/55) und Weihnachtsszenen mit Hinweise auf den Kreuztod Christi (1952/53; 1956/57).

Hanns Lamers nimmt auch Bezüge auf die politischen Ereignisse des Jahres auf, die durch den Start der ersten Interkontinentalrakete sowie des ersten Sateliten Sputnik in die Erdumlaufbahn den Ost-West-Konflikt verschärften (1957/58).

In seinem letzten vor 60 Jahren entstanden Jahresschnitt sind Raketen und Soldaten, die für Herodes Kinder töten, zu sehen (1963/64).

Hanns Lamers wurde 1897 in Kleve geboren. Nach dem Krieg baute er den Turm des Koekkoek-Hauses wieder auf und lebte und arbeitete anschließend dort. Sein Atelier-Turm des Koekkoek-Hauses war bis zu seinem Tod 1966 ein Treffpunkt für alle, die stets ein offenes Ohr gefunden haben bei einem Weltmenschen (so beschreibt dies der Düsseldorfer Galerist René Block). Hier traf sich die Künstlerszene: der Maler und Bildhauer Walther Brüx, die Fotografen Willy Maywald, Fritz Getlinger, Ute Klophaus und Hildegard Weber, der Maler Rudolf Schoofs, der Bildhauer Pierre Theunissen und einige mehr sowie der Klever Musiker Walter Gieseler und Joseph Beuys.

>> mehr Details zu den Jahresschnitten von Hanns Lamers in der Digitalen Sammlung des Museum Kurhaus Kleve